Maaraue Lauf
„Da können wir doch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“ dachte sich unser Vorstand, als die Ausschreibung für den virtuellen Maarauelauf des TV Kostheim hereinsegelte. Flugs wurde der Maarauelauf zur ersten Station des diesjährigen ALV-Cups. Wer in die Wertung für den ALV-Cup kommen wollte, musste die 7,4 km – Runde, die für den Maarauelauf zurückzulegen war (entspricht zwei Runden auf der Maaraue), am Samstag, 17.4.2021, im ALV-Outfit zurücklegen. Da es für den Maarauelauf egal war, wo man die 7,4 km läuft, wurde die Veranstaltung kurzerhand auf die Corona-Challenge-Strecke um den Polder zwischen Laubenheim und Bodenheim verlegt, die genau 7,4 km misst. Alle Teilnehmer punkteten daher sowohl für den Corona Challenge als auch für den ALV-Cup.
Die Strecke um den Polder ist zwar eigentlich flach, wies mit drei kurzen Anstiegen auf den Deich und strammem Gegenwind auf den letzten drei Kilometern aber einige Fallstricke auf.
Insgesamt vier Damen und acht Herren stellten sich der Herausforderung. Im Vorfeld gab es in den sozialen Medien bereits regen Austausch über die Streckenführung und das passende Outfit, wobei sich insbesondere Dirk mehr Gedanken darüber zu machen schien, wie er auf der Strecke gut aussieht, als darüber, wie er sie schnell läuft.
Den Anfang machte dann Jakob, der als junger Familienvater entweder keinen Schlaf mehr braucht oder einfach keinen mehr bekommt. Jedenfalls kreuzte er schon gegen 5:30 Uhr auf der Strecke auf, was dazu führte, dass er auf dem obligatorischen Beweisfoto nur zu erahnen ist, weil es noch dunkel war. Trotzdem legte er sportliche 30:35 Minuten vor – zu solch nachtschlafender Zeit dürfte auf dieser Strecke noch niemand schneller gelaufen sein.
Anne begab sich dann um kurz nach sieben Uhr als erste Frau auf die Strecke und legte 42:35 Minuten vor, die von Kristina um kurz vor neun Uhr mit 34:38 Minuten allerdings deutlich unterboten wurden. Kristina distanzierte damit auch die später gestartete Astrid, die nach 36:45 Minuten das Ziel erreichte. Das Rennen war nun in vollem Gange.
Als Erster aus dem Favoritenkreis im Herrenfeld wagte sich Winter-Challenge-Champion Jochen auf die Piste und setzte mit einem persönlichen Streckenrekord von 29:17 Minuten, mit dem er sich zwischenzeitlich auf Platz 9 der ewigen Strava-Bestenliste auf dieser Strecke katapultierte, gleich eine Duftmarke. Topfavorit Malte ließ sich davon aber nicht beeindrucken, sondern nutzte Jochens Vorlage als Motivation und pulverisierte dessen Bestzeit mit einer Zeit von 28:31 Minuten, gleichbedeutend mit Platz acht der ewigen Strava-Bestenliste. Es war abzusehen, dass ihm der Sieg mit dieser Leistung nicht mehr zu nehmen sein würde.
Im Mittelfeld hinter den beiden Topläufern tobten währenddessen erbitterte Positionskämpfe. Als unschlagbar in der B-Note erwies sich dabei Tobi mit einer Zeit von exakt 33:33 Minuten. Die schien zunächst auch zu reichen, um Sven auf Distanz zu halten, der 33:43 Minuten meldete, dann vom Videoschiedsrichter nach Studium sämtlicher Laufdaten und der Zeitlupe allerdings auf 33:08 Minuten korrigiert wurde. Erst mittags und damit für seine Verhältnisse viel zu spät ging Kai auf die für ihn ohnehin viel zu kurze Strecke, setzte sich mit 32:47 Minuten aber knapp vor seine beiden Mitstreiter. Dirk bewies kurze Zeit später mit einer Zeit von 32:26 Minuten, dass er doch nicht nur gut aussehen, sondern auch schnell laufen kann.
Nachmittags wagten sich dann nur noch wenige Nachteulen auf die Strecke, darunter mit Doro, der Gewinnerin des ALV Winter Challenge, allerdings die Topfavoritin bei den Damen. Sie wurde ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht und legte eine Zeit von 32:41 Uhr auf den Asphalt, mit der sie auch bei den Herren im vorderen Mittelfeld gelandet wäre.
Als Letzter ging Rainer auf die Strecke und damit einer der Anwärter auf das Podium bei den Herren. Bis zum Bodenheimer Kreisel war er etwa gleichauf mit Jochen, befand sich dort aber schon nicht mehr in allerbester Verfassung. Trotz Streckenbesichtigung am Vortag bog er zu spät Richtung Laubenheim ab und befand sich auf einmal auf der Zufahrt zu einem großen Lager. Mit einem beherzten Sprung über einen Graben kämpfte er sich zurück auf die Laufstrecke, wo ihm dieser kleine Aufreger und der dort einsetzende Gegenwind dann aber endgültig den Stecker zogen. Auf den letzten drei Kilometern büßte er auf Jochen noch fast 50 Sekunden ein und erreichte schließlich nach 30:06 Minuten das Ziel, was gerade noch für den Bronzeplatz reichte.
Wie fit die ALV-Athleten dank diverser virtueller Challenges bislang durch die Corona-Pandemie gekommen sind, zeigte sich dann nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des Maarauelaufs. Die vier Teilnehmerinnen bei den Damen belegten dort die Plätze eins, zwei drei und sechs unter 51 Teilnehmerinnen, die acht Teilnehmer bei den Herren die Plätze eins bis acht unter 35 Teilnehmern. Trotzdem würde der TV Kostheim sich über eine erneute Teilnahme des ALV Mainz im kommenden Jahr freuen – dann hoffentlich Frau gegen Frau bzw. Mann gegen Mann auf der Maaraue.
Ergebnisse des Maarauelaufs:
Platz | Teilnehmer (Frauen) | Zeit |
1. | Doro Richters 1. Platz in der Altersklasse Frauen 35 | 00:32:41 |
2. | Kristina Kober 1. Platz in der Altersklasse Frauen | 00:34:38 |
3. | Astrid Steiner 2. Platz in der Altersklasse Frauen 35 | 00:36:45 |
6. | Anne Blondiau 1. Platz in der Altersklasse Frauen 50 | 00:42:25 |
Platz | Teilnehmer (Männer) | Zeit |
1. | Malte Kern 1. Platz in der Altersklasse Männer 35 | 00:28:31 |
2. | Jochen Diederichs 1. Platz in der Altersklasse Männer 45 | 00:29:17 |
3. | Rainer Schmidt 1. Platz in der Altersklasse Männer 50 | 00:30:06 |
4. | Jakob Lauterbach 1. Platz in der Altersklasse Männer | 00:30:35 |
5. | Dirk Schön 2. Platz in der Altersklasse Männer 35 | 00:32:26 |
6. | Kai Tebbe 2. Platz in der Altersklasse Männer 50 | 00:32:47 |
7. | Tobias Krick 2. Platz in der Altersklasse Männer 35 | 00:33:33 |
8. | Sven Layher 3. Platz in der Altersklasse Männer 50 | 00:33:43 (00:33:08) |