Hoch hinaus im Taunus
Sonntagmorgen und 5 ALV´ler machen sich auf den Weg in den Taunus. Auf dem Programm steht der Erich Fill Triathlon in Taunusstein. Heißt 1000 m schwimmen im Schwimmbad Hahn, gefolgt von 38 km durch den Untertaunus mir knapp 700 HM und gekrönt von 4 Runden á 2,25 km über Feldwege hinter dem Schwimmbad.
8:30 Uhr und das Auto wird beladen. Ich hole Jochen zu Hause ab und wir beide schauen zum Himmel. "Sieht nicht nach einem Hitzerennen aus". Wir haben vorsichtshalber den Neo eingepackt. Sicher ist sicher. In Taunusstein angekommen war die erste Hürde im beschaulichen Ortsteil Hahn einen Parkplatz zu finden. Etwas ab vom Schuss haben wir uns dann platziert, schnappen unsere Ausrüstung und radeln locker zum Schwimmbad. Dort angekommen der erste Schock für mich: die DTU App hat mich ausgeloggt und ich finde das Passwort nicht mehr. 10 Minuten und etliche Mails später funktionierte der log in und ich bekam meine Startunterlagen. Jetzt schnell den Helm und das Rad bekleben und ab in die Wechselzone. Im Anschluss blieb jedoch noch genug Zeit sich eine Startgruppe vor uns anzuschauen und Anne aufs Rad zu verabschieden.
Endlich sind wir an der Reihe. Wir sortieren uns auf Bahn 3. Nur Detlef bekommt eine Sonderlocke und schwimmt auf Bahn 2. Schnell die Farbe der Badekappe wählen, die Reihenfolge der Starter festlegen und schon geht es los. Die ersten Meter waren ein hauen und stechen bis sich das Feld etwas sortiert hat. Ich habe einen recht guten Start erwischt und konnte mich an Platz 2 festsetzen. Nur ein 50-jähriger Aquaman schwamm uns allen davon. Langsam waren wir nicht, aber nach Runde 2 wurden wir überrundet. Nach 18:21 Min schnellte ich aus dem Wasser um dann mit dem Kampfrichter zu diskutieren, dass ich keine weitere Bahn mehr schwimmen muss. Als mir die Diskussion zu lange dauerte lief ich einfach in Richtung Wechselzone. Er schien mit meiner Entscheidun d´accord zu gehen.
Schnell die Socken an und ab aufs Rad. Hier habe ich wirklich lange gebraucht um aus dem Quark zu kommen. Selbst als Jochen (in der Überholverbotszone ;-) ) mich mit den Worten überholte: Auf geht´s, tret´ mal rein, kroch ich den ersten Hügel hoch. Es dauerte knapp 10 km bis ich einen runden Tritt bekam und etwas mehr Gas geben konnte. Auch wenn die Rampen von knapp 15% mir teilweise den Stecker gezogen haben. Am Wendepunkt zur zweiten Runde war meine Lust schon sehr gering noch eine weitere Runde zu fahren. Bringt aber nichts, muss man halt durch. Oben in Watzhahn zog der Nebel dann so zu, dass man in der Abfahrt nur noch eine Sicht von knapp 150 m hatte. Da war ich wirklich froh, als ich die letzte Abfahrt nehmen konnte und Richtung T2 rollte. Einen zügigen Wechsel später steckte ich schon in den Laufschuhen.
Auf geht´s zu 4 Runden. Das Wetter war perfekt dafür. 16 Grad und Wolken. Raus aus Wechselzone stand ein frisch geduschtes Duo aus Jochen und Anne da. Anne war klar. Sie war 2 Startgruppen vor uns. Aber bei Jochen zweifelte ich kurz an meiner Leistung: War ich so langsam? Wie schnell war Jochen denn bitte? Aber die Auflösung gab es nach meinem Zieleinlauf. Ich nehme es mal vorweg. Im Bußgeldkatalog für Autofahrer hätte Jochen für das Überholen unter Nichtbeachten von Verkehrszeichen gemäß §5 StVO 98,50 € bezahlen müssen und Flensburg hätte einen Punkt seiner Karteikarte hinzugefügt. Aber im Triathlon bedeutet es schlichtweg, dass man vom Rennen disqualifiziert wird. Zurück zu meinem Rennen. So richtig Tempo wollte bei mir nicht aufkommen. Auch im Hinblick, dass ich in der Wertung jetzt einen Punkt mehr bekomme, gestaltete sich mein Rennen weiterhin sehr zäh. Ich konnte meine pace gerade so unterhalb der 5 halten. Ich versuchte immer wieder etwas mehr Tempo zu machen, doch besser wurde es nicht mehr. Runde um Runde war ich froh, dem Ziel ein Stück näher zu kommen. Ich sah Patrick aus der Ferne, aber er war zu weit weg, als dass ich ihn noch hätte einholen können. Detlef habe ich dann noch getroffen, aber auch bei ihm lief es nicht Rund. Sein Magen sträubte sich etwas gegen das weiterlaufen. Aber er ist eine Maschine und zog es gnadenlos durch. Endlich befand ich mich auf den letzten Metern und wurde frenetisch von Jochen, Anne, Patrick und seinen beiden Töchtern im Ziel empfangen. Schnell duschen und dann kam auch Detlef ins Ziel und sah sichtlich erleichtert aus.
Hier das ganze nochmal in Zahlen und bei einem in Buchsaben:
BLONDIAU, Anne 1968 ALV Mainz 25:52,9 (1.) 2:20,1 1:40:52,7 (1.) 1:47,0 56:03,0 (1.) 3:06:55,8
KRICK, Tobias 1983 ALV Mainz 18:42,0 (1.) 1:53,7 1:33:18,8 (4.) 1:19,5 44:22,2 (2.) 2:39:36,4
NOWAK, Patrick 1980 ALV Mainz 23:39,3 (4.) 1:48,4 1:21:55,0 (2.) 1:22,6 46:11,0 (4.) 2:34:56,6
DSQ DIEDERICHS, Jochen 1972 ALV Mainz 19:39,8 (2.) 1:18,4 1:14:01,1 (1.) 1:50:56,0 2:48:03,3
HEBESTREIT, Detlef 1955 ALV Mainz 25:41,1 (1.) 4:03,6 1:41:54,8 (1.) 3:21,6 1:05:47,7 (1.) 3:20:49,0