ALV Mainz e.V.

 

Der Möwathlon

 Es ist Sonntag um kurz vor halb fünf, die ersten Vögel zwitschern und ich werde bereits vor dem Klingeln meines Weckers wach. Ist es die Anspannung vor dem anstehende Möwathlon oder die innere Triathlonuhr, die schon im Wettkampfrhythmus tickt? Dem Brötchen ist es egal, während es in die warme Hafermilch getunkt wird. Nach einem schönen Pott Kaffee schnell Rad und Rucksack ins Auto geladen und los geht es Richtung Waldstadion Mörfelden. Am Rand der Bundesstraße sucht ein Rehbock nach einem Weg zurück in den Wald. Viel zu früh bin ich am Waldstadion und versuche nicht allzu ungeduldig zu wirken, während ich einer älteren Dame beim Aufbau des Kaffee & Kuchenstands zusehe.

Dann sehe ich Sven und Diana ankommen, die dankenswerterweise die Startunterlagen für die ALV Starter bereits am Vortag abgeholt haben. Nach und nach trudeln dann auch die anderen ALVler ein. Am Start und am Treffpunkt sind auch noch Anne, Annett, Winfrid, Felix, Tim, Jochen, Tobi, Malte und Patrick. Nur einer fehlte noch: Uli, dessen innere Wettkampfuhr eine halbe Stunde nachging.

Beim Platzieren der Schuhe auf der Rasenfläche erfahre ich von einem Sportsfreund, dass hier auch die Räder später abgelegt werden, was ich bisher auch so noch nicht erlebt habe. "Früher war das mal anders", erkläre ich, aber "früher" war in diesem Fall die Erstauflage des Möwathlon vor 14 Jahren. Meine anekdotischen Ausführungen zum ersten und auch zweiten Möwathlon muss der Sportsfreund nun eben aushalten.

Gegen halb acht fahren wir ALVler - bis auf Uli, der sich aber mittlerweile auch auf der Anreise befindet - gemeinsam zum Badesee nach Walldorf, wo das 500 Meter lange schwimmen des Möwathlon stattfindet. Einchecken in Wechselzone 1 läuft reibungslos und es gibt einiges an zweirädrigen Material zu bestaunen. Auch in unseren eigenen Reihen, denn Tobi ließ es sich nicht nehmen "hinten mit Scheibe" zu starten. Hätte ihn dann auch fast von der Strasse geweht, aber für den Sound hat es sich allemal gelohnt. Eine viertel Stunde vor Schließung der Radwechselzone trifft dann auch Uli ein, dessen Wunsch nach einem Schwimmen im Langener Waldsee der Veranstalter leider so kurzfristig nicht nachkommen konnte. Auch Uli konnte sein Rad noch einchecken und dank der Idee die Laufschuhe einfach im Rucksack über die Radstrecke zu transportieren, gelang es auch ihm noch, den Wettkampf erfolgreich zu bestreiten. Pünktlich um 9 Uhr geht es im Rolling Start auf die Schwimmstrecke im mit 24 Grad angenehm warmen See. 

Das Schwimmen ist kurzweilig und wie immer beim Sprinttriathlon zu schnell vorbei - zumindest was meine sportliche Talentverteilung angeht. Die Außentemperaturen sind am Sonntagmorgen noch recht niedrig, aber beim Strampeln im strammen Gegenwind wird einem schnell warm. Bereits nach wenigen Metern donnert Tim auf seinem gelben Zeitfahrrad an mir vorbei, was mich nicht schlecht staunen lässt. Die Wendepunktstrecke ist eineinhalb mal zu durchfahren und so kann man einen Blick auf die roten Einteiler werfen, die auf der gegenüberliegenden Seite entgegenkommen. Wie erwartet fährt irgendwann Jochen an mir vorbei, und dann naht auch schon die Wechselzone zwei. Das Rad sanft ins grüne Gras gebettet, rein in die Laufschuhe, da taucht auch schon Patrick neben mir auf. Schnell noch ein Gel reingedrückt und ab auf die Lauftstrecke, die überwiegend aus zwei nicht enden wollenden Graden besteht. Bereits nach wenigen hundert Metern schließe ich zu Tim auf, der gerade die Rechnung für seine Radperformance begleicht. Jochen sehe ich noch in der Ferne entschwinden, Patrick scheint nicht näherzukommen und Malte ist auch nicht in Sicht. Durch den Rolling Start hat das aber nichts zu heißen, deshalb Laufen was die Füße hergeben. Kurz vor dem Waldstadion kommt mir Annett entgegen, die sehr fokusiert die Laufstrecke in Angriff nimmt. Die letzten Meter schlängeln sich durch den Wald und da ist auch schon wieder das Waldstadion und die Finale dreiviertel Runde auf der Laufbahn. Im Augenwinkel sehe ich nun doch noch Malte auftauchen, also nochmal voll auf die Tube drücken. Dabei wollte ich heute doch mal "locker machen", ja klar. Während der Stadionsprecher meinen offenen Einteiler noch mit "...weil auf Stahl keine Haare wachsen" kommentiert überquere ich die Ziellinie. Wenig später kommen auch schon Malte und Patrick und es ist klar, dass das sehr spannend in Sachen Platzierung wird.

Nach und nach kommen auch alle anderen ALVlerinnen und ALVler ins Ziel. Mit 13 Personen ist der ALV beim 14. Möwathlon unter den Top 3 der teilnehmerstärksten Vereine. Triathlon ist ein Individualsport und 13 Teilnehmer bedeuten eigentlich 13 Wettkampfberichte mit ganz verschiedenen Einblicken in die Veranstaltung. Mit so einer tollen Truppe wie am Sonntag in Mörfelden fühlt sich dann aber auch Triathlon ein bisschen wie Mannschaftssport an.
Im Gesamtergebnis konnte der ALV in zwei Altersklassen einen Podiumsplatz belegen. Herzliche Glückwünsche an Diana zu Platz 2 in der W50 und Winfrid zu Platz 2 in der M65. Aber natürlich auch Glückwünsche an alle anderen und vielen Dank für einen tollen Wettkampftag. Danke auch für den Support an der Strecke und die tollen Bilder.

Ergebnisse

Anne Blondiau 01:30:46/ 354. Gesamt/ 5. W55
Annett Boller 01:29:51/ 343. Gesamt/ 6. W50
Diana Layher 01:26:00/ 270. Gesamt/ 2. W50
Winfrid Hartung 01:23:50/ 247. Gesamt/ 2. M65
Ulrich Jantzen 01:20:38/ 204. Gesamt/ 15.M55
Sven Layher 01:17:35/ 140. Gesamt/ 15.M50
Tobias Krick 01:17:22/ 136. Gesamt/ 24.M40
Tim Schott 01:13:58/ 92. Gesamt/ 7.M25
Felix Salzmann 01:12:58/ 82. Gesamt/ 5.M25
Alexander Hildebrand 01:10:17/ 42. Gesamt/ 8.M40
Patrick Nowak 01:09:57/ 38. Gesamt/ 7.M40
Malte Kern 01:09:48/ 37. Gesamt/ 6.M40
Jochen Diederichs 01:08:07/ 26. Gesamt/ 4.M50             

 

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